Schlafbezogene Atemstörungen (Abkürzung: SBAS):
Häufigste Ursache für schlafbezogene Atemstörungen sind Behinderung der oberen Luftwege durch Adenoide (“Polypen”) oder zu dicke Mandeln. Die Kinder schnarchen, atmen mit offenem Mund und strengen sich dabei an. Meist geht es nach Entfernung der Wucherungen den Kindern rasch besser.
Solche schlafbezogenen Atemstörungen können die Gesundheit und die Lernfähigkeit Ihres Kindes ernsthaft beeinträchtigen. Wenn Sie mir eine Videoaufnahme Ihres Kindes in Rückenlage für wenigen Minuten mitbringen, auf der die Atembewegungen gut zu sehen sind, kann ich einschätzen, ob eine Klärung im Schlaflabor nötig ist.
Nachtschreck (Pavor Nocturnus) und Schlafwandeln:
Schreckt ihr Kind im Schlaf auf und lässt sich nicht beruhigen, ist nicht richtig ansprechbar, dann würden wir im EEG finden, dass Ihr Kind sich im ruhigen Schlaf, dem Non-REM-Schlaf, befindet. Jedoch ist die Motorik nicht unterdrückt, wie das normalerweise im Schlaf der Fall ist. Dieser Nachtschreck ist harmlos, manche Monate häufiger, dann wieder seltener. Am häufigsten treten diese Ereignisse am Ende des Vorschulalters und des Grundschulalters auf. Sie können sich gerne von uns Rat holen.
Ähnlich verhält es sich mit dem Schlafwandeln. Eltern sollten sicher stellen, dass sich ihr Kind nicht bei dem automatisierten Gehen verletzen kann und nicht durch Türen oder Fenster ins Freie gelangen kann.
Plötzlicher Kindstod (SIDS) (sudden infant death syndrom):
Ob Risikofaktoren für ein solch schreckliches Ereignis vorliegen, kann eine Schlaflaboruntersuchung klären. Grundsätzlich ist das Risiko gering, nur eines von 1000 Kindern ist betroffen. Gesicherte vorbeugende Maßnahmen sind: Stillen, nicht in der Wohnung rauchen, das Kind in Rückenlage zum Schlafen legen, kein Kopfkissen verwenden. Hauptrisikozeit ist das Alter von 2-4 Monaten, ab 12 Monaten besteht kein Risiko mehr. Erhöhtes Risiko haben Frühgeborene mit Apnoeanfällen, Kinder aus Familien, in denen schon mehrere Kinder am plötzlichen Säuglingstod verstorben sind, und Kinder, die ein anscheinend lebensbedrohliches Ereignis (ALE) erlebt haben. Für diese Risikokinder kann in einer Schlaflaboruntersuchung geklärt werden, ob Risikofaktoren wie obstruktive Apnoen vorliegen.
Krampfanfälle im Schlaf
Zur Klärung, ob es sich bei merkwürdigen Bewegungen oder Verhaltensweisen im Schlaf um Krampfanfälle handelt, oder ob bei erhöhter Anfallsbereitschaft eine Anfallsaktivierung im Schlaf stattfindet, führen wir in unserer Praxis auch EEG-Ableitungen im Nachtschlaf durch.